Eine wahre Geschichte
Imam Jafar al-Sadiq (a) sagte: … Prophet Muhammad (s) sagte: Allah der Allmächtige sagte zu mir: O Muhammad, wer einen Meiner Heiligen erniedrigt, der hat den Kampf gegen Mich aufgenommen. Doch wer Mich bekämpft, den bekämpfe Ich.
Al Kafi, Band 1, Seite 351 [1]
Während den 1930er Jahre fand ein in Bahrain viel beachtetes Ereignis statt. Damals hatte ein sunnitischer Nasibi namens Muhammad Tayep Khonji seinen Hass gegenüber der Ahlulbayt und der Shia dadurch gezeigt, indem er als Freudengaben Geld und Süßigkeiten im Trauermonat Muharram verteilte.
Die heutigen Sunniten bezweifeln die Authentizität der Geschichte und behaupten, dass dies eine Lüge der Schiiten sei. Glücklicherweise gibt es aber einen Zeugen dafür: Mr. Charles Palgrave hat diesen Vorfall höchstpersönlich in Bahrain beobachtet und in seinen Erinnerungen an Bahrain festgehalten.
Charles Palgrave war von 1926 bis 1957 britischer Hochkommissar in Bahrain und veröffentlichte später seine Erinnerungen, woraus ich im Folgenden über diesen Vorfall zitiere. Die Fußnoten wurden von mir als dem Verfasser dieses Artikels hinzugefügt, um dem Leser das Verständnis einiger Begriffe näher zu bringen.
Mr. Charles Palgrave erinnert sich…
Sonntag den 14 April 1935
Ein Tag voll schrecklicher Geschehnisse, die in Bahrain für immer in Erinnerung bleiben werden. Ich stand an dem Tag ziemlich spät auf, um wie gewohnt die Muharram Prozession zu verfolgen. In dem Moment, wo ich beginnen wollte, kam ein Junge zu mir rein und sagte mir, dass es Probleme im Hause von Mohammed Tayeb gäbe, direkt hinter diesem Haus und das dort Leute umgekommen waren. Ich fuhr direkt zu dem Haus und fand eine große Ansammlung zahlreicher Menschen rund um den Ort des Geschehens. Ich erkämpfte mir mit Hamood den Weg durch die Menge und als ich am Hause ankam, sah ich einige Frauen die auf dem Boden lagen, ebenfalls umgeben von einer Menschenmenge.
Das Innere des Hauses war überfüllt und sehr viele Leute klagten und schrien. Zwei Einheimische versuchten, die Menge an Leuten zu versorgen, die komplett über dem Hof und im Innenhof und in einem kleinem angrenzenden Garten verteilt lagen. Viele Leute lagen auf dem Boden, einige offensichtlich tot, andere lebendig aber verletzt und viele bewusstlos. Der Großteil von ihnen waren Frauen, aber es waren auch einige Jungen und ein oder zwei ältere Männer dabei. Sie waren von allen möglichen Bevölkerungsgruppen und in allen Zuständen, viele waren anständig gekleidet, andere wiederum waren Bettler. Es war fast unmöglich dort langzugehen, ohne auf die Menschen zu trampeln.
Die meisten von ihnen hatten blaue Flecken im Gesicht, zeigten Erstickungserscheinungen und viele von ihnen waren mit Wasser getränkt, welches die Leute mit guter Absicht über sie ausgegossen hatten. Die meisten Frauen hatten weiterhin ihre Verschleierungen auf ihren Gesichtern liegen, was die Heilungschancen verringerte.
Thoms von der Mission kam etwa zur gleichen Zeit an wie ich und dann folgten Storm & Holmes mit ihren Medikamenten, Spritzen usw. Ich begann damit die Zuschauermenge aus dem Haus zu treiben, was keine leichte Aufgabe – aber notwendig war, da sonst die Ärzte nicht in der Lage gewesen wären, ungestört zu arbeiten.Sogar unter diesen katastrophalen Umständen waren einige der Leute nicht damit einverstanden, die Gesichter der Frauen zur Behandlung aufzudecken. Es gab einige sehr traurige Anblicke der Frauen mit Kindern und einen kleinen Jungen, der so aussah, als ob er eingeschlafen wäre, was nichts Gutes zu bedeuten hatte. Nach einiger Zeit kamen weitere Nataren [2] an, was sehr hilfreich war, da die Menschenmenge die ganze Zeit versucht hatte, wieder in das Innere des Hauses zu gelangen. Viele von ihnen voller Befürchtungen, da sie Verwandte unter den Toten und den Verletzten hatten.
Haenige, der im Missonskrankenhaus arbeitete, erschien und war sehr nützlich, auch Hopper kam mit seinem Ford Truck. Nach und nach kamen alle anderen Menschen, die bei der Muharram Prozession in der Stadt gewesen waren, am Unglücksort an. Schließlich, kamen mehrere Lastwagen an und wir schafften alle Toten und Verwundeten in die Lastwagen und fuhren sie in die Frauenklinik, die sehr schnell komplett überfüllt war, genauso wie auch die anderen Stationen, Flure und sogar Balkone. Nachdem alle Verletzten und Toten weggeschafft waren, verließ ich den Platz, da es genug Helfer zur Versorgung gab. Ich ging hinunter, an der Agentur vorbei, um Cole zu sehen & fand ihn ganz ahnungslos wegen der Geschehnisse. Selbst als er es von mir erfuhr blieb er ganz unbekümmert und ahnte immer noch nicht, was für eine schockierende Katastrophe da stattgefunden hatte. Ich verbrachte den ganzen Nachmittag damit Leute zu treffen und (politisch) zu arbeiten. Ich schrieb einen Bericht über den ganzen Vorfall an die Agentur und interviewte den Marine-Artillerie Offizier, dem ich alles erzählte. Am Abend hatte mich der SNO zum „Pot Luck“ Dinner eingeladen und ich speiste mit ihm. Ich kam aber sehr früh nach Hause, weil ich fix und fertig war.
Es waren 66 Leute umgekommen und noch am Abend wurde ich zum Friedhof geschickt, wo viele Begräbnisse stattfanden und viele Schiiten außerhalb des Friedhofes demonstrierten. Die Schiiten kritisierten scharf, dass gerade der 16. Muharram, ein Trauertag, für die Verteilung von Wohltätigkeiten ausgewählt wurde. Sie standen vor den Trauernden und riefen, dass dies die Strafe von Ali und Hussain für die Sunniten sei. Wir sandten die Polizei raus und die Baharna [3] verschwanden augenblicklich.
Dienstag (15. April 1935) [!]Fort. Shaikh Mohammed [4] trat ein, um wie üblich über Geld zu klagen. Ich schnappte ihn mir, um gemeinsam mit Abdul Rahman Zayani [5] und den anderen Vorstandsmitgliedern die Ereignisse von Sonntag zu untersuchen. Wir vernahmen viele Zeugen, Menschen die dort gewesen waren, einige von ihnen kamen auch aus dem Krankenhaus. Sie sagten alle exakt dasselbe aus. Wir kamen zu dem Schluss, dass kein Einzelner dafür verantwortlich gemacht werden konnte, sondern dass es ein Akt Gottes war. [*]
Der zweite von Links ist Muhammad Tayep Khonji.
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[1] Der schiitische Gelehrte Hadi al-Najafi kommentiert diesen Hadith und sagt, dass die Kette sahih ist. Dies hält er in seinem Buch Alf Hadith fi al-Momin auf Seite 91 fest.
[2] Natar ist ein Begriff aus Bahrain, was Wächter bedeutet.
[3] Baharna sind die einheimischen Schiiten Bahrainis.
[4] Ein Sunnite
[5] Ein Sunnite
[*] Die Quelle für sein Tagebuch ist die arabische Übersetzung davon: Muzakerat Belgrave, Seite 35
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