Ammar bin Yassir: Muawiya war niemals ein Muslim

Veröffentlicht von red am

Das Buch „Tarikh ibn Abi Khaythama“, 2. Band, Seite 991, enthält eine authentische Überlieferung vom großartigen Sahabi Ammar bin Yassir (r), in der er bezeugt, dass Muawiya niemals den Islam wirklich angenommen hat. Nur aufgrund der Übernahme Mekkas, und der Vormachtstellung des Propheten (s), um damit seine Rechte und sein Leben sicherzustellen.

حَدَّثَنَا أبي ، قال : حَدَّثَنا جَرِير ، عَنِ الأَعْمَش ، عن مُنْذِرٍ الثَّوْرِيّ ، عن سَعْد بن حُذَيْفَة ، قال : قال عَمَّار : والله ما أَسْلَموا ولَكِنَّهُم اسْتَسْلَمُوا وأسرُّوا الْكُفْر حَتَّى وجدوا عليه أَعْوَانًا فأَظْهَروه
Ammar sagte: Bei Allah, sie sind nicht zum Islam übertreten. Sie haben nur aufgegeben und ihren Unglauben versteckt gehalten, bis sie Unterstützungen fanden, um es zu enthüllen.

Der sunnitische Scheikh Hassan Farhan Maliki schreibt im Buch “Bahth fi Islam Muawiya” auf Seite 67, über diese Überlieferung: “Die Überlieferungskette ist authentisch.”

Analyse der Überlieferungskette

Das war die Konklusion, nun zu den Prämissen:
Die Überlieferungskette verläuft wie folgt

Mein Vater von Jarir von Amash von Mundher al-Thawri von Saad bin Hudayfa

-Sein Vater (Vater vom Autor) ist Abu Khauthama
ibn Hajar al-Asqalani, der als Amir al-Muminin in der Hadithwissenschaft bezeichnet wird sagt: “Thiqah thabt”
Taqrib al-Tahdhib, Personnummer 2042

-Jarir bin Abdulhamid
ibn Hajar sagt: “Thiqah”
Taqib al-Tahdhib, Personnummer, 916

-al-Amash
ibn Hajar sagt: “Thiqah”
Taqrib al-Tahdhib, Personnummer 2615

-Mundher al-Thawri
ibn Hajar sagt: “Thiqah”
Taqrib al-Tahdhib, Personnummer 6894

-Saad bin Hudayfa
ibn Hibban listet ihn unter den thiqah (Vertrauenwürdige) Überlieferer auf. Und zwar in seinem Buch al-Thuqad im 4. Band, auf Seite 294.


Mögliche Einwände


Einige werden einwenden, dass Hassan Farhan Maliki kein islamischer Gelehrter sei und stimmen deswegen seiner Ansichten nicht zu. Die Hadithwissenschaft hat allerdings nichts mit der Ideologie der Gelehrten zutun. Es gibt keinen Grund seine Schlussfolgerung auf dieser Grundlage abzulehnen. So zum Beispiel ibn Hajar, der ein Ash’ari war, Suyuti, der ein Sufi war und sogar Bukhari hat einen Glauben, die der Weltanschauung der Salafiten widerspricht.

Hassan bin Farhan ist nach sunnitischem Standard ein Gelehrter, er absolvierte seinen Abschluss an einer islamwissenschaftlichen Universität. Hassan bin Farhan al-Maliki war auch ein Schüler des wahhabitischen Scheikhs bin Baz und ein Schreiber für ein salafistisches Journal.

Auf folgende weitere mögliche Einwände, die im Internet kursieren werden wir nun eingehen:

Al-Amash ist zwar Thiqah, aber Mudallis. Er überliefert hier ebenfalls, ohne klar zu machen von wem er diese Überlieferung hat. Von daher besitzt die Überlieferungskette an dieser Stelle eine Schwäche.

Unsere Antwort darauf: Tadlis  macht die Überlieferung nicht schwach, wenn die beiden zur selben Zeit lebten. Sie verliert jedoch an Authentizität, wenn die Überlieferer aus verschiedenen Gebieten kommen oder sich nie trafen.

Tadrib al-Rawy, von Suyuti, Band 1 Seite 256
فَإِنْ لَمْ يَكُنْ عَاصَرَهُ فَلَيْسَ الرِّوَايَةُ عَنْهُ بِذَلِكَ تَدْلِيسًا
Wenn sie keine Zeitgenossen waren, dann ist die Überlieferung nicht von ihm und das wird als “Tadlis” betrachtet.

al-Amash erwähnt sehr wohl den vollständigen Namen der überliefernden Person: “Mudher al-Thawri”! Der Einwand hier macht keinen Sinn.

Amash und Mudher sind beide Zeitgenossen, kommen aus der selben Stadt und sind beide in Sahih al-Bukhari verzeichnet. Daher kann kein Zweifel an der Authentizität der Überlieferungskette entstehen.

Das folgende Beispiel hier ist eine Überlieferung aus Sahih al-Bukhari und Sahih Muslim, in der die Überlieferung von Amash stammt, der widerum von Mudher überliefert. Ebenso wie die Überlieferung von Ammar!  Also in der “a’n” Form. Daher ist in der Überlieferungskette kein Fehler, wie im Einwand behauptet.

Sahih Bukhari, Band 1, Seite 38

حَدَّثَنَا مُسَدَّدٌ، قَالَ: حَدَّثَنَا عَبْدُ اللَّهِ بْنُ دَاوُدَ، عَنِ الأَعْمَشِ، عَنْ مُنْذِرٍ الثَّوْرِيِّ، عَنْ مُحَمَّدِ ابْنِ الحَنَفِيَّةِ، عَنْ عَلِيِّ بْنِ أَبِي طَالِبٍ، قَالَ: كُنْتُ رَجُلًا مَذَّاءً فَأَمَرْتُ المِقْدَادَ بْنَ الأَسْوَدِ أَنْ يَسْأَلَ النَّبِيَّ صَلَّى اللهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَسَأَلَهُ، فَقَالَ: «فِيهِ الوُضُوءُ»

 Kommen wir nun zu ein weiteren Einwand

Der Überlieferer Saad bin Hudayfa wurde von Ibn Hibban in seinem Thuqat aufgenommen. Eine weitere Authentifizierung konnte nicht gefunden werden.

Saad bin Hudayfa ist ohne Tauthiq, also unbekannt.! (Nach al-Albanis Aussage im Zitat von Al-Haq.de)

Der Diskussion zuliebe akzeptieren wir den Einwand, dass die Einstufung von ibn Hibban nicht vertrauenswürdig ist. (Das ist ein Dilemma seitens der Sunniten, die sich entscheiden müssen, ob sie al-Albani über ibn Hibban stellen oder nicht)

Saad bin Hudayfa wurde in Mustadrak von Hakim (Hadithnummer: 8535) aufgezeichnet. Hakim bezeichnet die Überlieferung als “Sahih”. al-Dhahabi bezeichnet diese Überlieferung ebenfalls, in seinem Kommentar, als “Sahih”. Das bedeutet, dass Saad bin Hudayfa von diesen zwei Gelehrten authentifiziert wurde.

Als Gegenpol zu dieser Überlieferung wird ein weiterer Hadith von Ammar angeführt, der scheinbar genau das gegenteil besagt.

Schauen wir uns aber andere Überlieferungen an, die das Gegenteilige sagen und authentischer als diese Überlieferung sind:
Überlieferung Nr. 1)
Imam Ibn Abi Shaybah (rahimahullah) überliefert:
حَدَّثَنَا يَزِيدُ بْنُ هَارُونَ، عَنِ الْحَسَنِ بْنِ الْحَكَمِ، عَنْ رِيَاحِ بْنِ الْحَارِثِ، قَالَ: كُنْتُ إِلَى جَنْبِ عَمَّارِ بْنِ يَاسِرٍ بِصِفِّينَ، وَرُكْبَتِي تَمَسُّ رُكْبَتَهُ، فَقَالَ رَجُلٌ: كَفَرَ أَهْلُ الشَّامِ، فَقَالَ عَمَّارٌ: “ لَا تَقُولُوا ذَلِكَ، نَبِيُّنَا وَنَبِيُّهُمْ وَاحِدٌ، وَقِبْلَتُنَا وَقِبْلَتُهُمْ وَاحِدَةٌ، وَلَكِنَّهُمْ قَوْمٌ مَفْتُونُونَ جَارُوا عَنِ الْحَقِّ، فَحَقّ عَلَيْنَا أَنْ نُقَاتِلَهُمْ حَتَّى يَرْجِعُوا إِلَيْهِ
Uns berichtete Yazid ibn Harun, von Al-Hasan ibn Al-Hakam, von Ziyad ibn al-Harith der sagte: Ich war neben Ammar ibn Yassir (ra), als ein Mann sagte: ‚Die Leute von Al-Sham haben Kufr (Unglaube) begangen (Bzw. sie sind Ungläubige geworden)!“ so sagte Ammar (ra) ihm: „Sag das nicht, da unser Prophet und ihr Prophet eins sind und Unsere Qiblah und ihre Qiblah eins sind, aber sie sind Übertreter, die gegen die Wahrheit übergetreten sind, daher müssen wir sie bekämpfen, bis sie zurückkehren (auf der Wahrheit).“
Quelle: Musannaf, Band 15, Seite 290

Überlieferung Nr. 2)
Imam Abu Bakr Al-Bayhaqi (rahimahullah) überliefert:
:أخبرنا أبو زكريّا بن أبى إسحاقَ أخبرنا أبو عبدِ الله بن يعقوبَ حدثنا محمد بن عبدِ الوهّاب أخبرنا جعفرُ بن عونٍ أخبرنا مِسْعَرٌ عن عبدِ الله ِبن رَباحٍ أن عمّارًا رضى الله عنه قال : لا تقولوا : ” كفَر أهلُ الشامِ ” ولكن قولوا : فسَقوا أو ظلَموا“
Misar bin Abdillah bin Rabah: Ammar Ibn Yassir (ra) sagte: “Sagt nicht über sie (Mu’awiyah und seiner Armee) sie seien Kuffar (Ungläubige) ! Spricht jedoch, dass sie große Sünde und Ungerechtigkeit begangen haben.”
Quelle: As-Sunan Al-Kubra, Band 8, Seite 302

Diese zitierten Überlieferungen sprechen über die Menschen in Syrienund nicht über Muawiya! Die Menschen wurden reingelegt und kämpften mit guten, nicht mit schlechten Absichten. Ähmlich wie bei den Khawarij, die als Muslime betrachtet werden, derer Anführer aber, genauso wie Muawiya als Kafir betrachtet. Daher stören diese Zitate unsere Überlieferung in keinster Weise.


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