Scheikh Hassan Shehata
Scheikh Hassan ist 1946 im Dorf “Hurbait” im Osten Ägyptens geboren. Schekh Hassan ist schafii’tisch erzogen worden und erhielt durch seinen Vater die Liebe zur Ahl Al Bayt (as) (Familie des Propheten) besonders zu Imam Ali (as). Mit vier Jahren schickte sein Vater ihn zum Quran Unterricht. Scheikh Hassan Schehata lernte den Quran mit Tartil (richtiges Lesen mit Tajwid Regeln) im Alter von 5 1/2 Jahren auswendig. Danach ging er zur Al-Azhar Universität. Er studierte (als Hauptfach) die Jurisprudenz (Fiqh) der schafii’tischen Rechtschule und die Quranwissenschaften und erwarb den “Master”-Abschluss in der Wissenschaft der Erläuterung (Tafsir) des Quran. Desweiteren ist er auch eine Authorität in Fiqh und Usul der anderen drei Rechtsschulen: Maliki, Hanafi, und Hanbali.
Scheikh Hassan wurde durch sein Ruf ein sehr angesehener Gelehrter. Er fing an die Freitagspredigten mit 13 zu halten. Im Jahre 1973 wurde er ein Prediger der ägyptischen Armee, neben seinen anderen Pflichten als Lehrer, Imam der Moschee. Darüberhinaus hatte er ein wöchentliches TV Programm im ägyptischen Fernseher. Zu einer Zeit bei der es nicht viele unterschiedliche Fernseher Programme gab, dadurch war er weit bekannt.
Scheikh Hassan’s Reise nach Saudi Arabien
Scheikh Hassan ist als eine ehrliche Person bekannt. Er kämpfte immer gegen die Widersprüche bzw. Fehler und Mythen in der sunnitischen Lehre, besonders in die der wahhabitischen/salafistischen Lehre. Daher propagierte er stets Milde und Klugheit. Scheikh Hassan kritisierte in seinen Reden stark die Wahhabiten/Salafisten. Da die Wahhabiten andere Muslime als ungläubig darstellen und die Feinde der Ahlul Bayt (as) loben.
Um die Rede Scheikh Hassan’s zuzuhören ging einmal ein saudischer Prinz mit einer Gefolgschaft von 14 Juristen (faqih) zur al-Rahman Moschee, der größten Moschee in Kairo. Zufälligerweise entlarvte Scheikh Hassan in seiner Rede Muhammad ibn Abdulwahhab, dem Begründer der wahhabitischen/salafistischen Bewegung. Nach der Predigt sandte der saudische Prinz durch einen Oberst eine Nachricht zu Scheikh Hassan. In der Mitteilung stand dass er ihn nach einigen Stunden im Hotel treffen möchte. Auch ein Auto sei bereitgestellt um ihn abzuholen. Nach einigen Stunden kam das Auto und brachte den Scheikh zu der Residenz des Prinzen und Gefolgschaften. Als der Scheikh Hassan ankam, ließ der Prinz ihn wissen wie sehr er ihn mag, jedoch sehr enttäuscht sei was er über Muhammad ibn Abdulwahhab denkt.
Scheikh Hassan fing dann ihn zu erklären warum seine Einstellung gegenüber den Salafisten/Wahhabiten so negativ ist. Er diskutierte daraufhin mit den 14 Gelehrten die den Prinzen begleiteten. Zwei der Juristen (Gelehrten) stimmten Scheikh Hassan dann zu und änderten ihre Meinung. Der Prinz machte sich nun Sorgen, dass Schekh Hassan auch die anderen beeinflussen könnte. Er beendete die Diskussion mit der Aussage dass diese keine Gelehrten bzw Experten im Debattieren sind. Darauf ihn lud der Prinz ihn nach Saudi Arabien ein um dort mit den Gelehrten zu diskutieren, die er für solch eine Diskussion passend hielt.
Scheikh Hassan stimmte zu und einen Monat später ging er nach Riyad, die Hauptstadt Saudi Arabiens. Der Prinz errichtete extra für den Scheikh ein großes Zelt im Garten seines Palastes, um dort mit den salafitischen Gelehrten zu diskutieren. In dieser Zeit war Scheikh Hassan noch ein sunnitischer Muslim. Seine Einstellung beziehungsweise Gedanken waren jedoch die dem schiitische sehr nahe. Denn er liebte die Ahl-al-Bayt (a) und glaubte dass Imam Ali (a) der Beste nach dem Propheten war, daher verteidigte er auch den schiitischen Glauben. Nach einer Woche der Diskussionen, gaben die salafitischen/wahhabitischen Gelehrten auf und zwei von ihnen gaben zu, dass das Salafitentum falsch ist. Nun schlugen einige der Salafisten/Wahhabiten vor eine Debatte zwischen Schekh Hassan und dem angesehenen salafi Gelehrten Scheikh Abdulaziz ibn Baz zu arrangieren.
Schekh Hassan willigte ein und sagte, dass er bereit sei mit jedem zu diskutieren. Als Scheikh ibn Baz jedoch erfuhr dass seine Gedanken der Shia nahe ist lehnte er die Diskussion ab. Danach lud der saudische Kronprinz Abdullah al-Saud ihn in seinen Palast ein und sprach mit ihm über Muhammad ibn abdul wahab. Sie gingen zusammen zur Umrah und diskutierten mit den salafi Gelehrten in Mekka, sogar mit dem zweit höchsten salafi Gelehrten Scheikh Muhammad ibn Utheimin. Nach all diesen Diskussionen in Saudi Arabien bat der saudische Kronprinz, Scheikh Hassan in Saudi Arabien zu bleiben. Er lehnte jedoch ab, mit der Begründung dass sein Land ihn brauche. Daher bat der Kronprinz ihn, dass er wenigstens jedes Jahr ihn besuchen soll und ein Monat bei ihm bleiben soll und dass er mit ihm zusammen zur Hajj und Umrah gehen möchte. Diese Bitte nahm er an.
Scheikh Hassan Schehata’s Übertritt zur Shia
Sein Übertritt zur Shia fing 1994 an, indem er den Propheten Muhammad (s) bei einem Traum sah, dieser befahl ihm Imam Ali (a) zu folgen. Er sah auch Abu Bakr und Omar, in einer Gestalt des Hundes, weit weg stehend vom Propheten, hingegen Imam Ali (a) direkt neben dem Propheten stand. Nach dieser Vision bzw. Traum verstand er dies als eine Nachricht vom Propheten, er nahm diesen Traum sehr ernst und vergaß ihn nicht. Er fing an tiefe Recherchen über die Geschichte der sunnitischen und schiitischen Lehre machen und verglich die Beweise und die Argumente miteinander.
Zwei Jahre später, im Jahre 1996, fand er heraus, dass die Wahrheit bei den Schiiten ist. Er versammelte seine Familie, Freunde und seine Studenten, und sagte zu Ihnen: „Wenn ein Arzt seinem Patienten ein falsches Rezept oder Therapie verordnet hat, was sollte er eurer Meinung nach tun? Sollte er ihn anrufen und über sein Fehler ihn berichten und es korrigieren? Oder sollte er still bleiben?“ Seine Freunde, Familie und Studenten sagten: „Er muss den Patienten anrufen und ihn informieren.“ Daraufhin sagte Scheikh Hassan: „OK wenn das so ist, so hört mir gut zu. Alles was ich euch zuvor über den Islam erzählt habe, sprich die Gesetze der Schafi’iten und Hanefiten etc. ist falsch. Wir müssen den wahren Islam folgen, gemäß der Rechtsschule der Ahl-al-Bayt (a).
Öffentlich machte er dies im Monat Muharram in einer Fernsehsendung. Dabei forderte er den damaligen Oberhaupt der al-Azhar Universität, Scheikh Dr. Tantawi und die sunnitischen Gelehrten heraus. Er schlug vor eine Live Diskussion im Fernseher zu veranstalten, damit jeder Zuschauer sich davon überzeugen kann wessen Argumente welchen überwiegt. Falls sie ablehnen schlug er eine „mubahala“ vor, sodass der Fluch Gottes auf den lasten möge der nicht die Wahrheit vertritt. Sie lehnten all dies ab und steckten Scheikh Hassan für 9 Monate ins Gefängnis. Sein Übertritt zur Shia brachten hunderte von Sunniten aus Ägypten ebenfalls dazu Shia zu werden. Es gab also kein anderen Weg für die sunnitischen Gelehrten die schnelle Expansion der schiitischen Lehre zu stoppen oder vorzubeugen außer dass sie Scheikh Hassan vor den Menschen und Medien fernhalten. Nach seiner Zeit im Gefängnis wurde er verbannt.
Weitere Gründe seines Übertritts
Der Traum war wohl sicherlich nicht der einzige Grund für seinen wandel. Schon früh widersprach er einige Züge der sunnitischen Lehre, da er nicht wirklich im vollsten von allem überzeugt war. Es gab einfach zu viele Widersprüche und Unklarheiten in der sunnitischen Lehre. Wie zb. dass komplette Bücher für authentisch gehalten werden (Bukhari & Muslim) trotz der Tatsache dass darin Lügner enthalten sind. Wie zb. Abu Hurayra, der selbst von sich aus bezeugt dass er lügt (Sahih Bukhari). Imam Ali (a) bezeugt dass er ein großer Lügner ist, so wie es in Nahj-ul-balagha überliefert wurde. Sahih Bukhari und andere nahmen Überlieferungen von Personen auf die durch ihre Feindschaft gegenüber der Ahlulbayt bekannt waren. Wie zum Beispiel Umran ibn Hatan, der Anführer der Sekte der Khawaridj. Und Lobesgedichte für den Mörder Imam Ali’s(a), ibn Muljam, rezitierte. Ein weiteres Beispiel ist die Aufnahme von Überlieferungen vom jüdischen Rabbi Ka’ab al-Ahbar, der deutlich jüdische Vorstellung (über Gott und die Welt) in den Islam hinzugefügt hat. Sunniten akzeptieren die Überlieferungen solcher Personen und gleichzeitig lehnen sie viele Überlieferungen die durch die Ahl-al-Bayt überliefert worden sind ab.
Da er auch ein Experte in der sunnitischen Tafsir (Quran Erklärung/Exegese) Lehre war, fiel ihm auch in diesem Bereich viele Widersprüche und Unklarheiten auf. Viele Verse waren für ihn zu Geheimnisvoll wofür er keine Erklärungen fand, oder viele Verse wurden, mit dem Ziel einige historische Fakten zu verstecken, nicht korrekt erklärt.
Auch im sunnitischen Fiqh fand er viele Seltsamkeiten. Er fand viele Widersprüche gegenüber den Quran und den Überlieferungen. Wie zum Beispiel dass Imam al-Shafii die Heirat eines Mädchens, welches eine außereheliches Kind ihres Vaters ist. Imam Malik erlaubte dem Manne Homosexualität mit seinen Sklaven. Imam Ahmad ibn Hanbal, erlaubte den Frauen dass sie Erwachsene fremde Männer stillen. Imam Abu Hanifa sah keine Hadd Strafe für Inzest vor….. etc.
Er diskutierte unter anderem mit Gelehrten wie Scheikh ibn Uthamin und Scheikh Sayed Sabiq. Viele Gelehrten mieden es auch mit ihm zu diskutieren, sie lehnten eine Debatte ab, wie zum Beispiel Scheikh Abdulaziz ibn Baz und Scheikh Dr. Tantawi. Die ansehnlichste Debatte war mit den Salafiten in Saudi Arabien, in dem Palast des saudischen Prinzes, besondern mit dem saudischen Kronprinz Abdullah ibn Abdulaziz, der ehemalige König Saudi Arabiens. Scheikh Hassan wird als der Löwe Ägyptens bezeichnet, da er nie eine Debatte verlor und immer seine Diskussionsgegner kurz besiegte.
Bis zu seinem Tod blieb Scheikh Hassan Schehata in Ägypten und propagierte für die Shia und lehrte seine Studenten den Islam gemäß der Rechtsschule der Ahl-al-Bayt (a). Er war auch des öfteren in Paltalk-Chatprogramm Aktiv.
Mit Bedauern mussten wir am 23.06.2013 feststellen, dass durch die Hasshetze eines salafisten/wahhabiten es zu einem großes Mob führte, in dem 3000 Leute die Wohnung, in dem Hassan Schehata sich befand, stürmten und ihn lynchten. Etwas detaillierter könnt ihr die Nachricht auf deutsch hier lesen.
In diesem Youtube Clip, erzählt er wie sehr er es bereut, die Gegner der Ahlalbayt gepriesen zu haben. Gleich danach, ist eine andere Aufnahme von ihm zu hören. Aus seiner sunnitischen Zeit worin er eine Aussage durch eine Überlieferung als Wahr bestätigt, dass wer Abu Bakr und Omar schmäht, getötet werden solle.
Eine kleine Dokumentation über brutale Ermordung Hassan Shehata’s
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